Um 10.00 Uhr hatten wir in Lugaggia das Auto voll geladen und waren bereit für die Fahrt. Als erstes Etappenziel hatten wir uns für Trieste entschieden, was etwa auf halber Strecke nach Dubvronik liegt - unser erstem Ziel in Kroatien. Wir haben uns vorgenommen Kroatien von Süden her zu entdecken.
Anstelle endloser Autobahnen und massig Verkehr um die Städte um Norditalien fuhren wir über Porlezza, entlang dem Lago die Lugano bis nach Menaggio und folgten dann dem Comersee. Danach nahmen wir ein paar Pässe durch die Dolomiten. Die Landschaft mit Weintrauben, Obstbäumen und Bergen ist wunderschön. Durch die Obstkammer Italiens im Südtirol ging es weiter bis zum Gardasee.
Die fortgeschrittene Zeit und die vielen Touristen - entsprechend war das Verkehrsaufkommen - verwehrten uns einen längeren Stopp am See in Torbole. So kauften wir nur kurz etwas zum Zvieri, Eis für die zweite Kühlbox und tuckerten weiter.
Es lagen noch ungefähr dreieinhalb Stunden Autobahn vor uns, über Verona und Venedig. Mit unserem Navi im Auto und Andreas‘ Google Maps erreichten wir unseren Campingplatz Campeggio Obelisco ausserhalb von Trieste um 20.40 Uhr. Unsere schöne Fahrt auf dem indirekten Weg dauerte somit etwas mehr als zehn Stunden und kostete uns EUR 24.80 an Mautgebühren.
Wir hatten Glück, da unsere Reservation vom Samstag eingetragen war und wir von unterwegs nochmals angerufen hatten, denn es war der letzte Platz. Die Inhaberin wies uns nach dem Einchecken mit ihrem Scooter den Weg. Im Nu hatten wir unser Zelt für einmal im Dunkeln mit unseren Stirnlampen aufgestellt. Auf ein grosses Geköch hatten wir keine Lust, da der Zvieri noch nicht lange her war. So begnügten wir uns mit einer Flasche Sekt und einem köstlichen Tatar, welches uns Prisca’s Eltern mitgegeben hatten, bevor wir uns anschliessend auf unsere superweiche Luftmatratze legten.
Nach einem leichten Frühstück, bestehend aus Kaffee, Ei und Frühstücksflocken, machten wir uns kurz nach 09.00 Uhr auf den Weg nach Dubrovnik.
Der Weg führte uns über die Autobahn ein Stück durch Slowenien - Vigniettenpflicht! Wir wurden weitere EUR 30 für 30 Tage los. Für
sieben Tage kostet die Vignette EUR 15, wir wählten die Variante „ein Monat“, da wir eh über Slowenien zurückfahren werden. Bereits nach kurzer Zeit lotste uns das Navi jedoch ab der Autobahn und
über schöne Landstrassen. In jedem Dorf wurde mindestens ein Spanferkel - wenn nicht zwei - gebraten. Es roch köstlich!!!
Ohne Probleme passierten wir die kroatische Grenze und flitzten auf den eher neuen Autobahnen in Richtung Süden. Angehalten wurde nur für Pipi und Benzin, verpflegt haben wir uns fliegend. Circa 60 Kilometer vor Dubrovnik endet die Autobahn und die Strasse verläuft mehr oder weniger entlang der Adria. An dieser Stelle sollten wir erwähnen, dass die Landschaft auch rund um die Autobahnstrecke sehr schön und abwechslungsreich ist - uns hat‘s gefallen.
Acht Stunden und 258 Kuna weniger (Maut somit CHF 41.30, da soll mal einer noch etwas zu den Preisen der Autobahnvignette in der Schweiz sagen) kamen wir in Orašac im Camp Pod Maslinom an. Auch beim zweiten Anruf von unterwegs wollten die uns keinen Platz garantieren - es gab jedoch einen für uns zwei: und erst noch mit Meersicht!
Dubrovnik
Am nächsten Tag stand Dubrovnik auf unserem Plan. Wir nahmen den Bus direkt an der Strasse oberhalb des Campingplatzes. Leider bemerkten wir erst im Hafen von Dubrovnik, dass es der falsche war. Der Preis von 18 Kuna war teurer als uns an der Rezeption des Campingplatzes gesagt worden war, und dass der Chauffeur kein Wechselgeld hatte, machte uns ebenfalls stutzig. Wie sich herausstellte, war es ein Fernbus, der angehalten und uns mitgenommen hatte und die Chauffeure hatten sich wohl noch schwarz etwas hinzu verdient. Wir wollten ja schon immer einmal wissen, wo in Dubrovnik die Kreuzfahrtschiffe anlegen. Hahaha. Nun ja, wir mussten dann am Hafen noch den Citybus zur Altstadt für weitere 15 Kuna nehmen. waren wir gleich am Ort des Geschehens.
Zuerst nahmen wir die Seilbahn auf den Hügel, um die Stadt von oben zu bewundern. Pro Person kostete dies 140 Kuna. Die Aussicht ist jedoch richtig schön und es gibt noch ein altes Fort zu besichtigen, welches in den 90er Jahren im Jugoslawienkrieg ein wichtiger Verteidigungspunkt der Stadt gewesen war. Heute ist es ein Museum - Kosten 38 Kuna pro Person.
Da es uns auf dem Hügel Srd sehr gut gefiel, setzten wir uns ins Restaurant und gönnten uns ein Gläschen kroatischen Prosecco rosé und etwas kleines zum Mittagessen - es war herrlich!
Gestärkt stürzten wir uns in das bunte Touristentreiben in der Stadt. Wir waren mehr als nur entzückt! Dieses Dubrovnik ist wunderhübsch, mit all den alten Häusern, engen Gassen und kleinen und grösseren Kaffes und Restaurants. Wir erkundeten dieses Bijou kreuz und quer, rauf und runter. Gegen die Hitze gönnten wir uns eine feine Glacé und später ein Käffeli in einem der Gässchen. Auch eine kleine Weindegu fand Platz im Programm. Besonders gefiel uns der Postup, ein Wein gekeltert aus der Traubensorte Plavac Mali. Wir konnten aber einem überhasteten Impulskauf widerstehen.
Zum Schluss machten wir noch den Rundgang auf der Stadtmauer. Mit 200 Kuna wahrlich kein Schäppchen. Die Sicht auf die Stadt und das Meer sind es jedoch Wert. Obwohl es schon halb fünf war, schwitzten wir uns abersowasvon einen ab.
Zurück nahmen wir auf Anhieb den richtigen Bus und bezahlten auch nur einmal die 15 Kuna. Wir freuten uns auf die Düsche und liessen für heute das Meer aus - Schritte und Stockwerke hatten wir genug.
Nach dem Essen quatschten wir noch ein bisschen mit unseren neuen Zeltnachbarn Andi und Steve aus Deutschland und sanken kurz vor Mitternacht in unsere Matratze. Bis um 04.00 Uhr ging‘s recht gut mit Schlafen, bis einer der beiden Deutschen damit begann, Pfannen und anderes Zeugs umzustellen und im Anschluss schnarchte, dass unsere Zeltwände flatterten. Dazu kam noch, dass der andere im Schlaf geschrien hatte.
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