Nach der kurzen Nacht in einer privaten Villa nahe beim Flughafen Melbourne, die von ihrem Eigentümer als Bed & Breakfast an Touristen vermietet wird, waren wir schon unterwegs nach Cairns. Immer noch war es hier kühl und nass und so freuten wir uns, als uns am Flughafen im Norden Australiens warmes Wetter und Sonnenstrahlen begrüssten.
Wir bestellten ein Uber Taxi (auf das U-Boot verzichteten wir) und als wir beim vermeintlichen Hostel Mad Monkey ankamen, war es leider das falsche. In Cairns gibt es mehrere davon. Unseres war das Mad Monkey Cairns, etwa fünf Fussminuten vom Village entfernt (https://www.madmonkeycairns.com.au).
Das Hostel ist in einem super Zustand und riesig. Die Küche und der Kühlschrank sind schon überdimensional. Der Kühlschrank ist ein begehbarer Kühlraum!
Wir verbrachten den ersten Tag hier mit Wäsche waschen. Da unterdessen das alte Ersatzhandy von Andreas auch den Geist aufgegeben hatte, gab es einen guten Grund, ein neues zu kaufen. Andreas freute sich sehr über diesen kleinen Shoppingtrip. Wir kauften zudem alles für Spaghetti, da es uns wieder mal nach Pasta gelüstete.
Am zweiten Tag besuchten wir das Divecenter von Divers Den, um den noch offenen Betrag zu bezahlen. Auch dachten wir, dass wir noch Ausrüstung anprobieren könnten. Dies passiert dann aber alles an Bord.
Danach streiften wir durch Cairns; zuerst vorbei am Baum mit hunderten Flying Foxes, dann entlang der Esplanade am Meer und weiter Richtung Marina. Wir staunten nicht schlecht, als wir am Freibad vorbei kamen, welches ein Teil des Sportangebotes entlang der Esplanade ist und gratis benützt werden kann. Im Shopping Center beim Hafen kauften wir uns dann noch neue Badehosen - quasi ein Souvenir aus Australien.
Zurück im Hostel buchten wir für den Tag nach dem Great Barrier Reef einen (teuren) Ausflug zum Cape Tripulation, wo der Regenwald direkt auf das Riff trifft.
Die Tour zum Great Barrier Reef ging am nächsten Morgen bereits um halb acht los. Wir hatten im Hostel für zwei weitere Nächte verlängert und so konnten wir unsere Rucksäcke während unseres Trips einstellen. Wie immer sammelten wir einige zusätzliche Teilnehmer auf und fuhren für den Check-In erneut zum Divecenter, bevor wir am Hafen das Schiff für die Fahrt zum Riff bestiegen.
Zusammen mit Tagesausflügern, einer zusammengewürfelten Gruppe aus Schnorchlern sowie zertifizierten und nicht zertifizierten Tauchern machten wir uns auf den Weg. Schon kurz nach der Bay wurde es sehr ruppig und die ersten Passagiere wurden kreidebleich. Es wurden Tüten verteilt und die Hälfte der Fahrgäste verbrachte die meiste Zeit bis zum ersten Tauchplatz draussen auf dem Tauchdeck.
Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit erreichten wir das Norman Reef und waren bereit für den ersten der beiden Tauchgänge bei der Diveside Clipper.
Nach dem leckeren Mittagsbuffet folgte Tauchgang zwei ebenfalls am Norman Reef (Turtle Bay).
Um 14.30 Uhr wurden wir bei hohem Wellengang auf unser Tauchschiff, die Ocean Quest, hinübergereicht. Nach dem Willkommens-Kuchen und einem informativen Briefing bezogen wir unsere Kajüte mit eigenem Bad.
Kurz darauf waren wir auch schon bereit für Tauchgang Nummer drei am Playground.
Danach gab es bereits das Nachtessen, den unterdessen war es 18.00 Uhr. Das Nachtessen wurde jeweils am Tisch serviert, im Gegensatz zu den Morgen- und Mittagessen, die als Buffet angeboten wurden.
Wir hatten zwischenzeitlich Nora und Mauro aus dem Bündnerland, Emi aus Deutschland und Deric aus Kanada etwas besser kennengelernt und waren mit ihnen zusammen im Wasser gewesen.
Als zertifizierte Taucher durften wir ohne Guides als Buddies tauchen, was sehr cool ist. Dennoch gönnten wir uns für den Nachttauchgang - ebenfalls am Playground - einen Guide. Ausgerüstet mit Tauchlampen und einer Reservelampe sprangen wir nach dem Abendessen gwundrig ins Wasser.
So beendeten wir den ersten Tag mit vier Tauchgängen bei meistens mittelmässiger Sicht und rauher See. Die Organisation und die Ausrüstung auf dem Schiff waren topp. Auf dem grossen Boot hatten wir zudem nun Nitrox in den Tanks was zwar zusätzlich kostete aber uns quasi unendlich Bottomtime erlaubte. Die Tauchplätze sind im Mittel pro Tauchgang um die zehn bis zwölf Meter tief. Die Strömung war minimal und die Temperatur lag immer bei vierundzwanzig Grad. Wir tauchten mit einem 5 mm Shorty und kriegten sogar Flossen mit Neofüsslingen.
Am Morgen wurden wir um 05.45 Uhr für den ersten Tauchgang geweckt. Der Early-Morning Dive fand noch am gleichen Riff wie am Abend zuvor statt. Wir mussten beim Anziehen der nassen Badekleider und beim Überstreifen des Lycrashirt einmal tief einatmen. Uuuuh war das kalt! Während dem Tauchgang wurde es Tag und als wir aus dem Wasser stiegen begrüsste uns zumindest ein klein wenig blauer Himmel und ein paar Sonnensrahlen - diese gingen dann während des Tages leider wieder verloren...
Noch vor dem Frühstück fuhr das Schiff zu einem anderen Tauchplatz - Saxon Reef (Coral Gardens). Es schaukelte gewaltig, die Mehrheit der Taucher auf dem Boot schien aber damit nun keine Probleme zu haben. Es wurden keine weissen Papiertüten verteilt und die Gesichter der Gäste strahlten.
Noch geflasht vom Early-Mirning-Dive sprangen wir gleich nach dem Frühstück - super leckeres Buffet - für weitere zwei Tauchgänge am selben Platz ins Wasser.
Nach dem vierten Tauchgang am Nachmittag waren wir zu müde für den Nachttauchgang und zudem war es uns nun zu kalt. Wir schauten jedoch beim Fische füttern zu - es kamen bis zu sechs graue Riffhaie vorbei...
Am nächsten Morgen durften wir nochmals in die nassen Tauchsachen steigen. Da Nora, Mauro und Deric am Vortag abgereist waren, tauchten wir die drei Tauchgänge am Vormittag zu zweit.
Der Early-Morning-Dive war wieder am Playground. Danach gab für die letzten beiden Tauchgänge nochmals einen neuen Tauchplatz: Caves ebenfalls am Norman Reef.
Dieser hatte uns am besten gefallen. Obwohl es über dem Wasser regnete, genossen wir unter der Oberfläche die Welt der Meeresbewohner und freuten uns über Meeresschildkröten, Haie,
Korallen, Flatworms, farbige Schnecken und viele bunte Fische.
Um 14.30 Uhr war am dritten Tag die Zeit gekommen, um von der Crew und dem Great Barrier Reef Abschied zu nehmen. Wir wurden wieder auf die Sea Quest verfrachtet. Die Fahrt zurück verging schnell, denn wir hatten nun Zeit, alle Videos zu schauen und die elf Tauchgänge nochmals Revue passieren zu lassen.
Zurück im Hostel teilten wir uns nach dem erneuten Check-In eine Pizza für
günstige AUD 7.00 und freuten uns auf den Ausflug zum Daintree Rainforest am nächsten Tag.
Kurz nach sieben fuhr Eli - der Guide - vor. Wir hatten die Tour bei Uncle Brian (https://unclebrians.com.au/1-day-cape-tribbbin-tour/) über den Desk von Happy Tours (https://happytravels.com.au) im Hostel gebucht. Beim Preis von AUD 169.00 pro Person waren unsere Erwartungen entsprechend gross. Es würde ein langer Tag werden und so waren wir beide sehr gespannt.
Der Fahrer fuhr dann zuerst etwa eineinhalb Stunden in Cairns herum und nachdem wir alle eingesammelt hatten gab es einen kurzen Kaffeehalt bei der wohl teuersten Kaffeebar in ganz Australien. Der Kaffee war zwar gut, aber für AUD 6.00 für einen Large Cappuccino far off. Üblich sind in Sydney und Melbourne AUD 4.50 - 5.00.
Die Tour führte uns anschliessend mit viel Unterhaltung durch den Guide zur Crocodile Tour im Daintree River, wo wir mit einem riesigen ausgewachsenen männlichen Krokodil, einem sehr viel kleineren Weibchen und einem kleinen auf zwei Jahre geschätzten Tier sowie zwei Schlangen auf einem Baum belohnt wurden. Auch zwei farbige Kingfisher gaben sich am Ufer des Flusses die Ehre.
Nach einer weiteren längeren Strecke kamen wir in der Nähe des Cape Tripulation für den Mittagshalt und freie Zeit am Strand an. Der Lunch war toll, aber die für das Bier verlangten Preise von AUD 9.00 für ein Glas und AUD 10.00 für einen Krug eine Unverschämtheit. Da das Bier vom Zapfhahn aber sowieso ausgegangen war, erübrigten sich weitere Diskussionen.
Wegen eines Missverständnisses und unklaren Anweisungen des Guide gingen wir nach dem Lunch nicht direkt an den Strand. So kam es, dass wir nur weine Viertelstunde Zeit hatten für Fotos und einige Schritte im Sand. Ein sehr schöner Strand übrigens, ohne Menschen, dafür mit lustigen von Krebsen erschaffenen Mustern im Sand.
Eine tolle Idee des Guide war der kurze Besuch bei einem älteren Päärchen, dass sich seit etwa dreissig Jahren um pflegebedürftige Flying Foxes kümmert (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Pteropus). Die sechs kleinen neugierigen Waisen, die wir bestaunen durften, werden in kürze in die Freiheit entlassen. Dies muss meistens innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt passieren, damit sie in der freien Natur überleben.
Die Erklärungen der beiden Fledermaus Eltern zeigten uns einmal mehr, dass in Australien die Natur zwar immer als Aushängeschild für den Tourismus verwendet wird. Aber die traurige Realität ist, dass nach wie vor die Kolonialisierungsmentalität durchschlägt. Die Tiere können für den Menschen gefährliche (tödliche) Krankheiten übertragen. Ob wohl mehr Menschen durch Alkohol und auf der Strasse sterben als durch diese für den Regenwald und die Natur nützlichen Tiere?!?
Wir spendeten alle so um die AUD 5.00, welche für die Nahrung der Megabats verwendet werden.
Auf dem Weg zurück standen dann noch ein Stopp bei einem cleinen Creek auf dem Anwesen der Manson’s Family zum Baden sowie bei einem Glacerestaurant, einem Boardwalk im Dschungel, einem Outlook und in Port Douglas auf dem Programm.
Die hausgemachte Glace war lecker, wir teilten uns einen Becher - Kosten AUD 7.50!
Den Boardwalk wollte uns der Guide zuerst ausreden. Prisca insistiere und so kamen wir in den Genuss von (lächerlichen) zehn Minuten Wandern im Daintree Rainforest. Wir waren ziemlich sauer, denn genau deswegen wollten wir ja diese teure Tour machen.
Auch beim kurzen Stopp an einem Outlook mussten wir uns wehren, damit wir anhielten. Vom Aussichtspunkt hatten wir eine tolle Sicht auf den Daintree River und die Stelle, wo er in den Ozean fliesst.
In Port Douglas schliesslich fuhren wir im Dunkeln einmal durch, vorbei am Hafen, Restaurants (Ja, wir hatten auch langsam
Hungerrrrrr) und Hotels, bevor wir die letzten 45 Minuten ziemlich zügig zurücklegten. Wir schnallten uns vorsorglich an.
Unseren Hunger stillten wir am Abend schliesslich für einmal auswärts im Burgerladen Jimmy‘s (http://www.jimmysburgerco.com/menu). Satt und müde gönnten wir uns im 4er Schlag noch eine Folge einer neuen Netflix Staffel und schliefen danach durch bis um 8.30 Uhr. Als wir aufwachten, waren wir in einem 5er Schlag. In Hostels mit Partypeople nicht ungewöhnlich.
Bis zum Abflug zu unserer nächsten Destination war wieder einmal Fotos sortieren, Reviews und Blog schreiben angesagt. Und auch in Australien waren wir im Hostel nicht von der nervigen Wifi-funktioniert-nicht-und-keine-Sau-interessiert-es gefeit. Was weiter nicht schlimm wäre, wenn der Staff und die Webseite nicht immer noch betonen würde, dass das Wifi das schnellste aller Wifi sei. Ob es in Asien besser sein wird? Wir sind gespannt.
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