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Fiji - The Beachhouse (Viti Levu)

Als wir auf Fiji am Flughafen ankamen, lernten wir schon beim Aussteigen die ersten Brocken Fijianisch. Mit „Bula!“ hiessen uns die Fijianer in ihrem Paradies Willkommen.

Ein Express Bus fuhr uns nicht ganz expressmässig direkt vor den Eingang unseres neuen temporären zu Hause, dem Hostel The Beachhouse (http://www.fijibeachouse.com/). 

 

Den halbstündigen Stopp in Nadi und ein weiterer viertelstündiger Stopp mit WC Pause könnten sie sicher kürzer halten. Aber was will man sagen, wenn man für Fiji$ 10 pro Person in zweieinhalb Stunden zum Hostel gefahren wird. Ein Airport Shuttle wäre mit Fiji$ 170 pro Person ein vielfaches teurer gewesen. Aktuell kostet ein Fiji $ so gegen CHF 0.40. Also einfach alles durch zwei teilen.

 

Da unsere Zimmer morgens um halb zehn natürlich noch nicht bereit waren, erkundeten wir nach dem Frühstück ein wenig die Anlage. Es war der Hammer und bereits angenehme 25 Grad warm und definitiv wärmer als in Melbourne.

Wir besuchten unter anderem den Diveshop von Coral Coast Divers (http://www.coralcoastdivers.com/) direkt in der Anlage und verabredeten uns für unseren dritten Tag zum ersten Tauchgang.


Unser 6er-Zimmer teilten wir die ersten zwei Tage mit nur zwei Engländerinnen, somit hatten wir alle sehr viel Platz. Die Dusche befand sich draussen, ähnlich wie in den Hotels, in denen wir in der Vergangenheit auf anderen Inseln in nobleren Hotels in den Ferien waren. Leider kam kein warmes Wasser, aber die geteilten Duschen mit heiss Wasser waren zum Glück direkt nebenan.


Kreativ mussten wir beim Abschliessen der Locker sein. Diese liessen sich nicht ohne weiteres mit unseren Zahlenschlössern abschliessen.

Den Rest des Tages verbrachten wir in den Hängematten am Strand und bei einer Partie Tschau Sepp.

Der Sonnenuntergang haute uns beinahe aus den Socken, und so schossen wir das eine oder andere Foto davon.

Wir entzogen uns dem Partytreiben und gingen früh zu Bett. Unsere Nacht war ja wegen dem kurzen Flug und der Zeitverschiebung ultrakurz gewesen.


Am nächsten Tag, dem Mittwoch, schlossen wir uns einem Einheimischen aus dem Dorf nebenan für die Wanderung zu einem Wasserfall im Dschungel an. Für Fiji$ 10 pro Person führte uns dann seine Tochter in so etwa eineinhalb Stunden dahin. Leider erklärte sie uns nur wenig zur Insel und dem Regenwald. Der Ausflug war schön und eine gute Abwechslung zum Entspannen am Strand.

Prisca‘s linker Fuss schmerzte bereits vor und entsprechend auch nach diesem Trekking leider noch mehr als vorher. Wie aus dem nichts hatte sie einen stechenden Schmerz verspürt. So war Schonung in unseren Augen das Richtige.


Zurück im Hostel wuschen wir unsere Schlammschuhe und die verdreckten Hosenbeine und gönnten uns bald einmal einen Apéro. Als Vorbereitung auf das Tauchen passten wir im Dive Center die Ausrüstung an und erledigten den Papierkram. Wir wurden dann etwas später angefragt, ob wir zum Shark Diving mitfahren würden. Da wir Haie sehr geil finden, hatten wir trotz den zusätzlichen Kosten von Fiji$ 125 pro Person zugesagt.

Gegessen haben wir wie schon am Abend zuvor im Beachhouse - eine andere Option gibt es hier nicht.

Das Tauchen ging früh los. Wir fuhren zuerst ins Nachbardorf, verluden die Tauchausrüstung auf das Boot und düsten los. Dieser Umweg war notwendig, weil die Strände während der Ebbe nicht mit einem grossen Boot angefahren werden können.


Die Fahrt dauerte 45 Minuten, was einer der Gründe für die zusätzlichen Kosten war. Ein anderer Grund ist die Eintrittsgebühr für den von Gabriel und Alike neu geschaffenen Marine Park, in welchem wir tauchen würden. Die beiden haben 9 Monate an diesem Projekt gearbeitet und morgen würde dieser offiziell eingeweiht. Somit würden wir die ersten Tauchtouristen sein, die diesen Platz besuchten!


Dazu ist zu sagen, dass wir unser erstes Shark Feeding erleben würden. Wir waren zuerst erstaunt, als wir erfuhren, dass die Fische gefüttert werden sollen. Die Erklärungen der Tauchguides und des ebenfalls anwesenden Hai-Fütterers leuchteten uns aber ein. Sie füttern nicht eigentlich die Haie, sondern auch viele andere Fische. Gut genährte Fische vermehren sich schneller und somit - und das soll die Logik sein - wachsen die Fischbestände, was dann als intakte Nahrungskette unter anderem wieder dem Hai zu Gute kommen soll. Durch den Marine Park wurde eine geschützte Zone geschaffen, in der den Einheimischen das Fischen nicht mehr erlaubt. Sie werden dafür durch die Parkgebühr entschädigt.


Kurz vor der Ankunft am Tauchplatz entdeckten Coco, angehender Dive Master in Ausbildung, und Prisca von weitem etwas im Wasser. Zuerst dachten wir an Delphine, aber dann sahen wir sie: Pilotwale, die neugierig ihren Kopf aus dem Wasser streckten, um die Umgebung zu scannen. Was für ein Glück! Wir machten uns sofort bereit zum Schnorcheln und sprangen der Reihe nach ins Wasser, um diese gewaltigen Meeressäuger zu bestaunen. Wir alle konnten nicht genug kriegen!

Am Tauchplatz angekommen, ging es zügig ins Wasser, wo bereits viele riesige Thunfisch Köpfe auf dem sandigen Meeresgrund lagen. Im Colosseum genannten Platz liessen wir uns bequem hinter einer eigens dafür geschaffenen Mauer aus alten abgebrochenen Korallen nieder. Unmengen von Fischen tummelten sich bereits vor uns und frassen vom Futter. Wir persönlich konnten White Tipped Reef Sharks, Black Tipped Reef Sharks und Grey Reef Sharks beobachten. Die Guides meinten, sie hätten auch einen Nurse Shark, einen Lemon Shark und zwei Bull Sharks gesehen. Ist leider an uns vorbei gegangen.

Auf der kleinen, malerischen Insel Yanuca machten wir Halt für die Oberflächenpause und genossen frische Kokosnüsse, die überall herumlagen. Coco kletterte sogar auf die Palmen, um einige herunterzuholen, während Andreas eine etwas ältere, sehr reife Nuss vom Boden pflückte, sie auf den Korallensteinen am Strand aufschlug und fachmännisch das Fruchtfleisch herausgüferte.

Der zweite Tauchplatz hiess Seven Sisters mit einem vor 30 Jahren versenkten Wrack sowie schönen Korallenblöcken mit einem Tunnel zum Hindurchtauchen, was wir natürlich sehr cool gefunden haben.

Wir waren kurz vor 15 Uhr gerade rechtzeitig für den alltäglichen Afternoon Tea beziehungsweise Kaffee zurück. Jeden Nachmittag offeriert das Hostel neben den heissen Getränken gratis feine, kleine hausgemachte Brötli mit Konfitüre und Butter. So kann man sich seine eigenen kleinen Berliner basteln. Muy lecker!


Wir freuten uns auf eine ruhige Nacht, denn England war unterdessen aus unserem Schlag ausgezogen. Wir zwei alleine im 6er Schlag: Super!


Nachdem wir beide eingeschlafen waren, lärmte es irgendwann an der Tür. Es klang, als würde der Schlüssel nicht passen. Tatsächlich wollten neue Gäste ins Zimmer. Da England aber den Schlüssel verloren hatten und die weiteren Ersatzschlüssel zwar vorhanden, aber definitiv unpassende Kopien unseres K6 Zimmerschlüssels waren, war dies nur logisch.


Irgendwann stand Andreas genervt auf und machte dem Treiben ein Ende. Dabei wollten die Mädchen (Typ Bibelgruppe) nur eine Matratze aus dem Zimmer ausleihen, damit sie alle zusammen im selben Zimmer schlafen könnten.

Erneut stiegen wir zum Tauchen um 06.45 Uhr aus den Federn. Frühstücken, ein Zwipfbrot streichen und Bananenrugeli einpacken und los ging es - diesmal zum fünf Sterne Resort Warwick, wo Coral Coast Divers ebenfalls ein Dive Center betreiben.


Zusammen mit Tiberius, einem deutschen Open Water Azubi, tauchten wir an der Morgan’s Wall und beim Corral Garden. Wir sahen unter anderem einen Eagle Ray (also Prisca...), Wasserschildkröten und auf dem zweiten Tauchgang erneut einen White Tipped Reef Shark. Beide Tauchgänge waren sehr entspannt und mit etwas mehr als vierzig Minuten für die Tiefe auch okay. Im Gegensatz zum ersten Tag waren die Tanks mit 200 Bar ganz gefüllt worden.

Nach einem leckeren Burger, dem obligaten Sichern und Sichten der Fotos, gönnte sich Prisca am Nachmittag eine Massage. Eine Stunde für Fiji$ 40! Ein super Deal. Und Andreas konnte endlich mal wieder auf das Surfbrett hüpfen, denn neben Tauchen bietet das Hostel auch einen Surfspot für erfahrene Surfer gleich vor der Tür beim Channel sowie innerhalb vom Reef je nach Position tolle Whitewater Spots und am Übergang auch etwas kleinere Wellen für Beginners. Nach zwei Stunden war Andreas nudelfertig, glücklich und ready für den Apéro, sprich Happy Hour. 


Der Sonnenuntergang war einmal mehr herrlich!

Wir gönnten uns die Curry Night und nach einer weiteren runde Tschau Sepp gingen wir wiederum beizeiten schlafen. Unterdessen hatten sich drei weitere Mädels im Zimmer einquartiert, aber von einem zusätzlichen Schlüssel weit und breit immer noch keine Spur. So kam es, dass wir wiederum nachts aufstanden, um auch noch die letzte Bewohnerin hineinzulassen.

Und auch an unserem dritten Tauchtag ging es - wieder früh los. Wir wurden zum Warwick und danach zur Ablegestelle chauffiert. Unser erstes Ziel war der Canibal Canyon.

Neben einer alten Steinmaske, die wohl einst einem Kanibalenkönig gehörte - so erzählt man sich - gibt es in diesem Kanal immer wieder mal Leoparden Haie zu beobachten. Wir waren gespannt, ob wir wohl einen sehen würden. Wir tauchten mit Blue, einem erfahrenen einheimischen Dive Master. Wir schwammen an der Maske vorbei in den etwas tieferen Teil und da wartete auch rund 25 Metern Tiefe tatsächlich bereits ein erster Leo-Hai gemütlich im Sand liegend auf uns. Darauf folgte ein Gitarren Hai und ein weiterer Leoparden Hai. Danach trafen wir auf zwei Weissspitz Riffhaie und wieder einen Leoparden Hai. Es zeigte sich noch eine Schildkröte, bevor dann auch schon wieder zwei weitere Leoparden Haie unseren Tauchgang kreuzten. Zum Schluss gab’s noch einen Weissspitz und eine Schildkröte als Zugabe. Obwohl die Sicht im Kanal etwas getrübt ist - aufgewühlter Sand durch die Strömung - waren wir hell begeistert und tauchten jauchzend auf.

Als zweiten Tauchplatz hatte sich Blue für Bang entschieden, welcher für seine Korallen bekannt ist. Und diese sind wirklich sehr schön. Ausserdem fanden wir einen Mantis Shrimp, beobachteten Gobbies und Anemonenfische, Nuddies, eine Weissmaul Muräne, einen Weissspitz Riffhai und wiederum eine Schildkröte. Die Sicht hier am Aussenriff war um einiges besser und je nach Sonnenlichteinstrahlung zeigte sich uns eine unglaubliche Farbenpracht. Da wir leider seit dem Diebstahl in Buenos Aires keinen Rotfilter für die GoPro mehr haben, ist dies auf unseren Fotos nicht so gut erkennbar - aber wir waren ja schliesslich da.

Hungrig vom tauchen gönnten wir uns im Hostel leckere Fischknusperli, denn Andreas brauchte schliesslich auch noch etwas Energie zum Surfen.

Andreas stürzte sich also nochmals in die Fluten während Prisca Fotos auswertete und begann den Blog zurecht zu stiefeln, dies natürlich in der Sonne liegend...

Den letzten Abend verbrachten wir zusammen mit allen neuen Bekanntschaften an einem langen Tisch. Wir genossen das BBQ und die Life Musik eines Jimmy Hendrix-Bob Marley-Verschnittes. Es war super lustig und nach ein paar Piña Coladas tanzen praktisch alle. Der Abend endete damit, dass sich alle die Kleider vom Leib rissen und in den Pool sprangen - okay, die einen samt Kleidung...


Als der letzte Morgen im Paradies anbrach, wollten wir es eigentlich nicht glauben, dass unser Kurzurlaub schon vorbei war. Wir hätten auch noch einige Tage mehr ausgehalten. Gleich nach dem Frühstück hiess es Zusammenpacken. Wenigstens konnten wir noch bis kurz vor 14.00 Uhr etwas Sonne tanken und gemütlich lesen bevor es zurück nach Nadi und anschliessend für eine Nacht ins kalte Melbourne ging.

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