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San Pedro de Atacama - Valle de la Luna y Laguna Cejar

An unserem Ankunftstag war neben einpuffen, herumliegen, informieren was es hier so alles tun gibt, nicht mehr viel angesagt. Wir liessen uns zu einem leckeren späten Mittagessen im Restaurant La Esteka hinreisen - dieses war ausgezeichnet! Danach klapperten wir noch etwas die Tourenanbieter ab. Am Abend zogen wir uns dann gleich noch die leckeren Burger im Hostel rein und tranken zusammen mit den beiden Engländern Alben und Danielle, unsere Zimmergspähnli, eine Zweiliter-Flasche Camémère 120 von Santa Rita. Dabei schwärmten wir vom Roadtripp mit Wicky...


Valle de la Luna 


Am nächsten Tal war wieder mal Fahrradfahren angesagt. Nach dem Frühstück schnappten wir unsere Räder, welche wir auf Empfehlung unseres Hostels bei José für unglaubliche CLP 3‘000 pro Rad für sechs Stunden gemietet hatten. In der Miete inbegriffen waren zwei Leuchtwesten, ein Ersatzschlauch, eine Pumpe und ein gutes Fahrradschloss. Dies alles in einem praktischen kleinen Rucksack. Nach den Erklärungen zum Weg hin zum Valle de la Luna schwangen wir uns auf die Sättel und pedalierten los.


Schon nach 6 Kilometern erreichten wir den Eingang zum Park und entrichteten den Obolus von CLP 2’500 pro Kopf. Der Park gehört zum Nationalreservat Los Flamencos. Ein Schnäppchen! Ihr erinnert euch, das wir sonst in Chile immer mindestens CLP 5’000 Eintritt bezahlt hatten? Diesmal war auch keine Unterscheidung zwischen Chilenen und Ausländern zu ertragen. Eine der Praktikantinnen händigte uns eine kleine handliche Karte des Tales aus und erläuterte uns gelangweilt die Wanderzeiten zu den verschiedenen Aussichtspunkten.


Der Eintritt mit Fahrrad ist offiziell nur bis 13 Uhr möglich.

Wir pedalten weiter und stellten bald darauf fest, dass der Wind heute unser ärgster Gegner sein würde. Und sein Kollege - der böse Sand - sollte unser grösster Feind werden.


Unseren erster Stopp legten wir bei der Duna Mayor ein. Nachdem wir die Fahrräder mit dem Schloss am Fahrradständer (!) diebstahlsicher angekettet hatten, gingen wir entlang des gut markierten Pfades hoch zu den Aussichtspunkten. Die Felsformationen waren einmal mehr einzigartig schön. Die in den verschiedenen Sedimentschichten eingeschlossenen weissen Einlagerungen aus Salz verleihen dem Gestein von weitem ein eigenartiges Aussehen. Von verschneit bis hin zu mit Schleim überzogen. Der Hin- und Rückweg mit leichter Steigung dauerte rund 45 Minuten. Beim kleinen Parkplatz gibt es eine Toilette. Gratis!

Wir setzten unsere Fahrradtour fort und es folgte das steilste Stück. Immer voll gegen den Wind, der unterdessen so stark war, dass wir zwischendurch anhalten und absteigen mussten, um uns vor dem aufgewirbelten Sand in Sicherheit zu bringen. Wir bestaunten das Amphitheater, eine wunderschöne Felsformation, welche vor uns aufragte.

Wir erreichten schliesslich den Ausguck Mirador Achaches. Der Aufstieg war etwas steiler, dafür insgesamt kürzer. Aufgrund des sehr starken Windes verzichteten wir darauf, den ganzen Weg bis zum Ende des Trails zu gehen. Wir benötigten für diesen Trail etwa eine halbe Stunde. In der Ferne sahen wir, wie der Wind Sandwolken formte, die den Himmel mehr und mehr eintrübten. Ein eindrückliches aber auch etwas respekteinflössendes Schauspiel. Würde es noch schlimmer werden?

Weiter ging es zu den alten verlassenen Salzminen mit zerfallenen Hütten, ausgemusterten und von der Witterung zerfressenen Maschinen und Löchern die erahnen lassen, wie hier der Mensch einst Blöcke aus Salzkristallen aus dem porösen Gestein meisselte. Selbst die Mauern der verlassenen Gebäude waren aus den Salz-Gesteinsbrocken gebaut. Die Oberflächen waren dermassen rau und scharfkantig, dass es uns Angst und Bange wurde bei der Berührung. Da konnte man sich nur schon beim Anfassen verletzen!

Am Ende des befahrbaren Teils des Mondtales befindet sich der Mirador Tres Marias. Die Formationen liessen uns aber eher zwei als drei Marien erkennen. Der Zahn der Zeit nagt kräftig am Gestein.

Wie freuten wir uns auf den Rückweg, auf den Wind im Rücken. So waren wir nicht schnell, aber deutlich geschwinder unterwegs. Der Weg führte auf derselben Strasse zurück. Wir nahmen noch eine letzte Salzmine mit und schon bald begegneten uns dir ersten Busse der Tourveranstalter, welche eine grosse Anzahl Menschen jeweils so gegen drei Uhr nachmittags in den Park bringen. Sehr beliebt ist der Sonnenuntergang, der von der grossen Düne aus bestaunt werden kann.

Noch ein letztes Mal mussten wir kurz vor San Pedro gegen den Wind kämpfen, ehe wir wieder zurück im Dorf waren. Nun sahen wir auch den mächtigen Vulkan Licancabur wieder deutlicher. Durch den Sand in der Luft und den Staub war die Fernsicht so stark eingetrübt, dass die Cordillera Occidental, welche die Atacama Wüste überragt, zeitweise nicht mehr zu sehen war. Bei einem kurzen Abstecher zum Busterminal organisierte Andreas noch die Abfahrtszeiten der vielen Busse, um eine Idee zu haben, wann wir am Montag für die Weiterreise nach Calama zum Flughafen fahren konnten.

Zurück im Hostel war Apérozeit und wir tauschten mit den anderen Gästen die verrücktesten Geschichten und Abenteuer aus, die wir bisher erlebt hatten. So vergassen wir zwischendurch, dass wir auf den Pisco Sour warten mussten, der dann nach zwei Stunden und nachdem die Limetten ENDLICH organisiert waren, serviert wurde. War super lecker, aber die Bedienung ging uns richtig auf den Wecker.


Auf dem Rückweg zum Hostel war zudem auch Christa aus Finnland angekommen, die zusammen mit uns auf der Tour im Salar de Uyuni war. Wir freuten uns auf das Wiedersehen und sie konnte bei uns im Zimmer ein Bett beziehen, da noch Platz frei war.


Wir gönnten uns auf die strenge Velotour ein leckeres Abendessen wiederum im Restaurant La Estaka gleich neben dem Hostel. Mit einem gemütlichen Feuerchen und einer ausgezeichneten Bedienung wurde unser Abend zu gelungenen Belohnung und wir fielen zufrieden in unsere Betten.



Laguna Cejar


Unseren dritten Tag in San Pedro de Atacama liessen wir sehr gemütlich angehen, frühstücken, relaxen auf der Dachterrasse, Fotos sortieren und Andreas schnitt das Video von Huayna Potosí zusammen.

Vor der Tour hatte uns gerade noch die Nachricht der beiden Engländer erreicht, sie hätten ihren Wicked Camper Van zurückgeben müssen, und stattdessen... Aber seht euch selbst den Insta Screenshot an. Wir mussten laut lachen!

Um 14.50 Uhr war es Zeit für unsere Tour. Zur Laguna Cejar, welche wir noch an unserem Ankunftstag bei Vulcano Aventura gebucht hatten. Diese kostete 17‘000 Chilenische Peso und zusätzlich nochmals 17‘000 für die diversen Parkeintritte - also eher teuer, wie alles in San Pedro de Atacama. Mit einem Minibus wurden wir als erstes 22 km über holprige Wüstenstrassen zur Laguna Cejar gefahren, wo wir die Möglichkeit hatten, in zwei der vier Salzlagunen in eisigem Wasser zu Floaten.

Es war wirklich saukalt und mit dem heftigen Wind der blies fühlte es sich noch viel kälter an als wir aus dem Wasser kamen. Im Nu hatte sich auf unserer Haut eine dicke weisse Salzkruste gebildet. Wir fühlten uns wie zwei Salzstägeli. Zum Glück hatte es Duschen, die ein paar Grad wärmer waren als das Wasser in den Lagunen, so dass wir uns das Salz abwaschen konnten. Aber richtig warm wurde uns an diesem Abend nicht mehr.

Als nächstes besuchten wir die Ojos del Salar, in welchen das Schwimmen erlaubt wäre. Bei der eisigen Kälte die uns noch in den Knochen steckte, war dies jedoch keine Option. Wir begnügten uns mit ein paar Fotos und verschanzten uns wieder im Bus.

Dieser brachte uns zu einer weiteren Lagune, wo wir den Sonnenuntergang genossen. Wunderschön, wie sich die Andenkette im Licht der untergehenden Sonne rot färbte.

Im Ausflug war zudem ein Apèro und Snack inkludiert, welchen wir nicht wie andere Touren in der kalten und windigen Wüste zu uns nahmen, sondern zurück im Städtchen im Restaurant Jardín Mereki, das zum Veranstalter zu gehören schien. Nahe an der Feuerschale, welche uns wärmte und gleichzeitig räucherte machten wir es uns mit der Gruppe an einem Tisch gemütlich. Es gab Pisco Sour - the Sour Power - wie ihn Ozzy (unser Guide) nannte und ein paar Plättli mit Schinken, Käse, Oliven, Essiggurken, selbst gemachten Tortilla Chips und Guacamole. Ohne den grosszügigen Apèro wäre die Tour definitiv überteuert gewesen. 


Zurück im Hostel machten wir es uns zusammen mit den anderen Travelers, die wir mittlerweile gut kannten uns ins Herz geschlossen hatten, gemütlich. Zusammen überbrückten wir die Wartezeit bis zum BBQ - wir hatten uns alle für die Spare Ripps eingetragen - mit der Pisco Happy Hour und tauschten weitere Erlebnisse und künftige Reisepläne aus. Anglockt vom herrlichen Duft der Ripps und auf der Suche nach Liebe gesellte sich ein ansehnlicher Maudi zur Runde hinzu und versuchte mit seinen Schmuseattaken jeweils etwas Fleisch zu ergattern. Der Koch hatte sich mit dem Essen selbst übertroffen und es hatte mehr als genug von allem und das für den Spottpreis von CLP 6’000 pro Person inklusive einem Glas Wein oder Bier. Auch die Strassenhunde freuten sich über die Fleischresten und Knochen.


Um 23.00 Uhr war jedoch bei uns der Ofen aus. Immer noch etwas fröstelnd gingen wir zu Bett und freuten uns auf den nächsten Tag - es Stand Nix-Tun auf dem Plan!


Wie geplant, taten wir an diesem Vormittag nichts - ausser gemütlich Frühstücken, Bolg schreiben, Videos fertigstellen und Faulenzen im gemütlichen Hostel.

Am Nachmittag rafften wir uns auf für einen Spaziergang durch San Pedro de Atacama bis zur Busstation, um unser Ticket nach Calama zu kaufen.

Zum Abendessen gingen wir zusammen mit Krista ins Jardín Meraki und gönnten uns zur Feier des letzen gemeinsamen Abends einen Pisco Sour und dazu Ñoquis.

Danach war uns nach einem warmen Bett und viel Schlaf.

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