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Ushuaia - Fin del Mundo

Da das Flughafenshuttle auf unseren Flug von El Calafate nach Ushuaia ausgebucht war, gönnten wir uns für einmal ein Taxi. Dieses benötigt für die Strecke knapp 20 Minuten - je nach Fahrstil -und kostet ARS 700. Nicht gerade billig. Das Shuttle hätte pro Person ARS 280 gekostet.


Beim Einchecken wurde uns von der netten Frau von Aerolineas Argentinas freundlich mitgeteilt, dass beim von uns gebuchten Flugtarif nur 15 kg Gepäck erlaubt sind und wir somit für das Übergewicht zahlen müssten. Auf unserer Buchungsbestätigung von Skytours stand jedoch 20 Kg - natürlich wäre diese Information falsch, sie könnten nichts dafür. Nach etwas diskutieren und jammern packten wir die Wanderschuhe aus, zogen sie an und packten aus Prisca’s Rucksack 4 Kilo um in ein weiteres kleines „unerlaubtes“ Stück Handgepäck. Weiteres Gepäck hatte nun bei Andreas Platz und so mussten wir schliesslich nur einmal ARS 650 für Übergepäck zahlen. Eigentlich immer noch zu viel!


Der Anflug über Feuerland ist eindrücklich und die älteren Päärchen links und rechst von uns waren total aus dem Häuschen und knipsten Fotos was das Zeug hielt. Nach alter Messung bestimmt zwei Filmrollen pro Kopf. Es windete sehr stark und somit war die Landung auf der eher kurzen Piste, welche sich quasi im Meer befindet, eher etwas holprig.


Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem Airbnb, der WG von Fred & Co., an der Gobernador Valdez 530, welche etwas erhöht über dem Zentrum liegt. Wir wurden herzlich begrüsst und allen Bewohnern und Zwischenaufenthaltern sowie Rocco (Hund) und Artemis (Kätzchen) vorgestellt. Wir sollten eigentlich ein Zimmer mit Marilena teilen, diese ist jedoch wo anders unter gekommen. Die WG ist wie eine kleine Hippikommune; follow the flow, Yoga, peace and make love...

Am frühen Abend schlenderten wir noch etwas durch das Städtchen, organisierten unsere Bustickets nach Chile und informierten uns zu den verschiedenen Bootstouren. Diese gibt es hier in allen Preisklassen, kurze und lange. 

Einkaufen mussten wir auch noch und hier gibt es tatsächlich nur so einen blöden La Anomina (siehe auch unseren Post zu El Hoyo). Wir luden also alles in unser Einkaufswägeli und warteten eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse - oh Wunder - wir bezahlten mit Kreditkarte und das klappte beim ersten Versuch. Nun mussten wir nur noch alles den Hügel hoch schleppen. Pünktlich um 22.00 Uhr, wie es sich für richtige Argentinier gehört, war unsere Böllä-Späck-Chääs-Wähe zum Verzehr bereit. 


Nach den Frühstück, welches für einmal nicht unter das Motto „se örli börd kätsches se wörm“ viel, zottelten wir los in Richtung Wanderweg zum Glacier Martial. Vom Haus bis zum Startpunkt sind dies schon einmal ungefähr 3 km...

...danach folgten wir nicht dem Flow sondern den gelben Wanderzeichen durch einen hübschen Wald entlang einem kleinen Flüsschen bis zur Talstation des Sesselliftes, welcher natürlich geschlossen wir. So wie der aussah, fährt der wohl gar nie mehr. Macht nichts, wir wollten eh zu Fuss hoch. Wir informierten uns noch kurz bezüglich der Wege und nahmen die letzten Kilo- und Höhenmeter in Angriff. Je höher wir kamen, desto spektakulärer wurde die Aussicht.

Wir liessen es uns auch nicht nehmen, nach dem Ende des Weges noch durch die Felsen zum Fuss des Gletschers hochzuklettern. Denn dort oben hatten wir den perfekten Platz für unseren Gipfelkaffee und Sandwiches erspäht. Und siehe da: das Lüftchen erlaubte es uns diesmal den Kaffee zu trinken, ohne dass er in Andreas‘ Gesicht zerstieb.

Auf dem Rückweg wurde noch ein bisschen geposed, die Flora dokumentiert, wir zogen wir eine Schlaufe zum Mirador und stoppten bei der Talstation im Refugio für eine heisse Schokolade und ein Hüttenkaffee (mit Cognac, Orange und Rahm), bevor wir ganz hinunter trabten... mit etwas mehr Geschwindigkeit ging‘s besser.

Wir kamen kurz vor dem Regen in unserem Zuhause an und freuten uns auf die warme Dusche und ein selber gemachtes Cordonbleu mit Ratatouille.

Am nächsten Morgen standen wir etwas früher auf, denn wir wollten zur Laguna Esmeralda. Der Start des Wanderweges befindet sich jedoch 19 km ausserhalb von Ushuaia und dorthin gibt es keinen regulären Bus.


Optionen:

  • Im Bus zur Stadtgrenze für ARS 17 pro Nase und zu Fuss weiter
  • Taxi für geschätzte ARS 1‘200 ein Weg
  • Remis für rund ARS 700 ein Weg
  • Mietauto ab € 71 pro Tag
  • Touristenbus für ARS 350 pro Person hin und zurück oder...
  • Autostopp

Wir gingen also zuerst ein Stück zu Fuss bis wir zufällig an der Busstation der Linea B standen und auch gleich ein Bus angefahren kam. Mit diesem konnten wir mit unsere SUBE Karte bis ans 5 km entfernte Ende von Ushuaia fahren für ARS 17 pro Person. Wir überquerten den Kontrollpunkt der Polizei, welche uns empfahl für die restlichen Kilometer bis zum Wanderweg hacer dedo (Autostopp) zu machen - was wir auch taten. Nach einer Dreiviertelstunde und vielleicht weiteren 2 km zu Fuss, nahm uns eine nette Familie auf der Ladefläche ihres Pickups mit. Wir fuhren vorbei am Monte und Rio Olivia (Prisca‘s Schwester hat einen Berg UND einen Fluss hier; https://es.m.wikipedia.org/wiki/Monte_Olivia) bis zum Parklatz des Wanderweges.

Nun starteten wir die mit 10 km und 160 Höhenmetern angegebene Wanderung zu Laguna Esmeralda - Piece of Cake für uns! Der Weg ist wunderschön, auch wenn zur Zeit etwas matschig und führt durch Wälder und Moore vorbei an milchig-türkis-glänzenden Flüsschen mit Biberdämmen. Obwohl: Biber haben wir keine gesehen, die sollten alle ausgerottet sein, den diese gelten als eingeschleppte Störefriede und schaden der Natur und dem empfindlichen Ökosystem hier.

Zwischendurch graupelte es vom Himmel, jedoch just als wir oben bei der Laguna ankamen, riss der Himmel auf und die Sonne beleuchtete die Szenerie rund um die Lagune. Wir picknickten gemütlich, fütterten die gwundrigen Vögeli und beschlossen im Anschluss die Lagune grosszügig zu umwandern. Dies beinhaltete unter anderem Klettern über diverse Baumstämme, Durchquerung des toten Zauberwaldes, Überqueren des reissenden und tosenden Gletscherbaches, welcher später in die Lagune fliesst, Waten durch Sumpfgebiet und Spuren suchen und lesen wie Indianer - ein Abenteuer.

Zurück bei der Lagune begann es wieder zu Fieseln und Graupeln. Es wurde Zeit für die Rückkehr. Wir brauchten ja auch noch eine Fahrgelegenheit zurück nach Ushuaia. Bereits nach einer Stunde waren wir wieder beim Parkplatz - das nennt man Geländelauf - und da Stand er, der Touristenbus. Da es bereits etwas heftiger regnete, fragte Andreas den Chauffeur, ob er uns mitnehmen würde. Dies tat er gerne für 200 Pesos pro Person, und uns schien dieser Preis fair, denn wir wollten keine 45 Minuten im Regen stehen. Der Bus setzte uns unweit von unserem Lieblings-Supermercado ab, so dass wir noch Einkaufen konnten. Nach wiederum unendlich langem Anstehen und warten an der Kasse, klappte das Bezahlen diesmal beim vierten Versuch an einer anderen Kasse.


Wir möchten gar nicht wissen, wieviel Zeit seines Lebens ein Argentinier mit Warten an der Kasse im Supermercado verbringt!


Zum Abendessen folgten wir der Empfehlung unseres Küchenchefs:

Da für den nächsten Tag schlechtes Wetter angesagt war, beschlossen wir noch etwas Netflix zu schauen und am Morgen auszuschlafen, denn Programm hatten wir bis dahin ausser Frühstücken und Wäsche waschen keines.

So wuschen wir Wäsche, schrieben am Blog, spielten mit Artemis und Rocco und Prisca verpasste Andreas einen neuen Haarschnitt, nachdem er seit dem Bartschneiden mit Kamm und Schere in El Hoyo Vertrauen in Priscas Coiffeur-Künste gefasst hatte. Wer weiss, wann wir auf der Reise mit unserem Campervan das nächste Mal eine Möglichkeit dazu haben werden.


Am Nachmittag hatten wir dann trotzdem das Verlangen nach einem Erlebnis. Wir packten Proviant und eine Flasche Wein ein und spazierten runter in die Stadt, um eine Tour auf dem Beagle Kanal zu finden. Wir konnten direkt am Hafen bei Rumbo Sur (https://rumbosur.com.ar) die Tickets kaufen und erwischten gerade noch die Nachmittagstour. Diese dauerte 5 1/2 Stunden für ARS 2’400 pro Person.


Und schon ging es los, raus aus dem Hafen vorbei am Monte Olivia (der Hausberg, wie wir erfuhren).

Wir steuerten zuerst die Isla Pájaros an. Man beachte hier auch die neue Frisur von Andreas...

...um danach bei der Isla Lobos dem Treiben der putzigen Seelöwen zuzuschauen.

Vom Leuchtturm konnten wir nicht genug kriegen...

...und schon gar nicht von den Pinguinen.

Es war unterdessen sehr kalt geworden und als sich auf der Rückfahrt die Wolken lichteten konnten wir sehen, wie tief hinunter es mittlerweile geschneit hatte.

Schnellen Schrittes gingen wir in unser Zuhause zurück, um nicht auf der Strasse festzufrieren.

Unseren letzten Tag in Ushuaia verbrachten wir auf Grund des schlechten Wetters; sehr kalt, Regen, Schnee und Wind gemütlich Zuhause mit faulenzen und netflixen zusammen mit Artemis. Wir gingen nur einmal kurz raus um einzukaufen...

...und auch Rocco chillte fast den ganzen Tag in der Hängematte.

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Kommentare: 2
  • #1

    Reto (Samstag, 23 Februar 2019 09:53)

    Hey. Eure Blog isch soooo cool!! Als wär mer sälber debii. Danke!
    Enjoyyyyy!! Au-der-Ferne-dabei-seiender.

  • #2

    Thomas Alder (Montag, 25 Februar 2019 21:49)

    Hoi Zäme und jetzt muess ich da au mal was hinterlah: Es isch toll wiä ihr eui Müeh gänd, dass mir auch chli chönd debi si! Isch immer wieder spannend und vor allem diä tolle Fotenä zum Aluege! Merci eui!
    Ja und dänn lass ich jetzt mal na di beschtä Wünsch da zum Geburri von Andreas: Happy Birthday, lass dich chli fiire, verwöhnte und vor allem wiiterhin alles Gueti! D'Bikesaison da isch scho voll gstartet bi herrlichem Früehligswetter ;-) Bis bald und hebed eui sorg! lg us Hombi!