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El Calafate - The Big Ice

Falls ihr unseren Besuch beim Eiskoloss als Filmchen sehen möchtet, schaut euch das nachfolgende Video an.

Von El Chaltén nach El Calafate dauerte die Anfahrt mit dem Bus knapp drei Stunden, das heisst wir waren nach einer weiteren Folge National Geographic über die Landschaft von Patagonien und einer Thermosflasche Kaffee am neuen Busterminal unweit unseres Hostels Nakel Yenu (http://hostelnakelyenu.com) angekommen.


Wir schnallten unsere Rucksäcke um und gingen los. Kein einfaches Unterfangen mit so viel Gegenwind. Nach dem Einchecken machten wir uns auf ins Zentrum - gute 10 Minuten zu Fuss - zur Bucht, die um diese Jahreszeit voller Vögel, Enten, Gänse, Schwäne und Flamingos ist. Wir waren erstaunt darüber, aber des Rätsels Lösung ist: Die Bucht ist nur 40 Zentimeter tief und somit ist das Wasser deutlich wärmer als draussen im Lago Argentino.

Auf dem Rückweg kauften wir alles für die nächsten drei Tage ein. Unter anderem ein paar Lamm Koteletts. Dafür wurde eigens für uns ein ganzes Lamm zersägt. Wir spazierten gemütlich zurück ins Hostel und kochten einen Risotto Cremoso und brutzelten unser Lämmlein - Lamm ist in Patagonien ein Muss.

Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, den Cerro Calafate zu erklimmen, da man von da eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Lago Argentino hat. Das war nicht ohne, zumal es keinen eigentlichen Weg gibt, nur Trampelpfade der Weidetiere, und es geht steil hoch, hindurch zwischen stachligen Büschen und Geröll. Und der heftige Wind machte es nicht einfacher, im Gegenteil, es blies uns beinahe davon.

Begleitet wurden wir auf unserer Wanderung von zwei Hunden, welche uns kurz vor dem Gipfel stolz ihr soeben erfolgreich gejagtes und noch zuckendes Häsli präsentierten.


Die letzten Meter hoch auf das Plateau zum Gipfel waren leider nicht mehr machbar, da uns die Böen schon kurz vorher den Boden unter den Füssen weg gezogen hatten. So entschlossen wir uns für die Rückkehr. Den ersten Teil hinunter rannten wir, indem wir uns in den heftigen Wind legen konnten, was eigentlich für die Knie sehr angenehm war.

Wir machten einen sehr kurzen Kaffeehalt - der Trunk landete nämlich auf Grund des Windes in Andreas Gesicht und Brille!

Unten angekommen belohnten wir uns im Supermercado mit einer Flasche Weisswein und einem Bier und kehrten müde ins Hostel zurück - immer noch gefolgt von einem der beiden Hunde. So knabberten wir ein paar Grissini mit Rohschinken, genossen Bier und Wein und studierten schon am Abendessen herum: Hamburger und Tomatenrisotto war der Plan


Am nächsten morgen hiess es früh aufstehen, denn der Perito Moreno Gletscher wartete auf uns. Wir hatten im Vorfeld die Big Ice Tour gebucht und wurden bereits um 07.00 Uhr von Hielo y Aventura im Hostel abgeholt. Gut, dass es im Hostel bereits ab 06.30 Uhr Frühstück gibt - und dieses ist hier mit dabei und sehr lecker!


Mit dem Bus fuhren wir die 80 km zu den Balkonen mit Sicht auf den Gletscher. Wir hatten etwas mehr als eine Stunde Zeit, um von den verschiedenen Plattformen den Gletscher zu bestaunen, seinen Geräuschen zuzuhören und hie und da brach ein Stück ab und Platschte mit grosser Wucht und einem Riesenlärm ins Wasser. Wir hätten gut und gerne den ganzen Tag den Gletscher beobachten können.

Im Anschluss brachte man uns an den Hafen, wo wir mit einem Boot zur anderen Seite des Brazo Rico gefahren wurden. Am Fusse des Gletschers, im Refugio, trafen wir auf unsere Guides. Ein Wiedersehen mit Ceferino, der schon vor drei Jahren die Tour mit Prisca machte. Vom Refugio ging es dann los zum Ausgangspunkt, wo auch die Minitrakker starten, um Helme und Gstältli (Klettergurt) zu fassen. Nach einer Stunde hochsteigen seitlich entlang des Moränenhügels erreichten wir ein kleines Camp, in welchem uns wie im Film Cinderella die Steigeisen an die Schuhe angepasst wurden.

Nun ging es hinunter zum Gletscher, Steigeisen montieren und los. Das bläulich glitzernde Eis knirschte herrlich unter unseren Füssen. Wir stapften hoch und runter, gerade und schräg, über schmale Kanten, über Gletscherspalten und kleine Flüssen und tief blaue Seelein. Wir kamen aus dem Staunen ob der Schönheit des Eises kaum mehr heraus. Wir konnten ungefähr 3 km in den Gletscher hinein gehen, wo die Eisschicht eine Höhe von 500 m hat. Und man bedenke, das eine Schneeflocke bis zu 500 Jahre braucht um da hin zu kommen, wo wir gerade Standen...

...spannend und einfach unfassbar schön! Lunch, selbst mitgebracht, assen wir ebenfalls mitten in diesem glitzernden Paradies.


Die dreieinhalb Stunden Eiszeit vergingen wie in Flug, obwohl das Gehen mit den Steigeisen anstrengend war. 

Auf dem Rückweg entlang der Moräne, belächelten wir am Ende die Minitrekker, denn schließlich haben WIR den Big Ice gemacht!!! Wir knipsten noch die letzten Fotos und freuten uns über den Kaffee im Refugio. 

Als Abschluss gab es auf dem Rückweg auf dem Schiff noch einen Whisky on the Ice Berg!

Im Bus nach El Calafate dösten wir müde vor uns hin, immer noch geflasht von den Eindrücken. Da wir uns noch mit Ceferino für einen Apéro im La Zorra verabredet hatten, stiegen wir bereits im Zentrum aus.


Es war bereits halb neun als wir zurück im Hostel waren, höchste Zeit zum Kochen und Essen. Wir bedienten uns aus de Free Food Ecke mit Pasta und einer Büchse Thunfisch und veredelten das ganze mit Wein, Zitrone, Rahm und Käse - dazu leerten wir noch unsere angefangenen Flaschen Wein vom Vortag - que rico!!! 


Am nächsten Morgen hiess es bereist packen, Fotos sortieren, bloggen solange das internet reicht und ab zum Flughafen nach Ushuaia.

So wuschen wir Wäsche, schrieben am Blog, spielten mit Artemis und Rocco und Prisca verpasste Andreas einen neuen Haarschnitt. Wer weiss wann wir auf der Reise mit unserem Campervan das nächste Mal eine Möglichkeit haben werden.


Am Nachmittag hatten wir dann trotzdem das Verlangen nach einem Erlebnis. Wir packten Proviant ein und spazierten runter in die Stadt, um eine Tour auf dem Beagle Kanal zu finden. Wir konnten direkt am Hafen bei Rumbo Sur (https://rumbosur.com.ar) die Tickets kaufen und erwischten gerade noch die Nachmittagstour.


Wir steuerten zuerst die Isla Pájaros an...

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Kommentare: 1
  • #1

    Renzo Paredi (Dienstag, 19 Februar 2019 11:02)

    Super schöne Fotos das blaue Eis
    LG Papi