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Manzano Historico - Mendoza

Ohne Fahrzeug ist das Fortkommen hier in Mendoza eine Herausforderung. Es gibt keine einzige Art von öffentlichem Verkehr. In unseren Augen eine Nachlässigkeit. Dem Tourismus würde es gut tun und da sich sowieso alles entlang einer Hauptstrasse befindet, wäre es machbar und die Menschen aus Tunuyán und anderen Orten der Umgebung würden dies sicher nutzen.


So hatten wir die Dueña unserer Cabaña angefragt, ob sie uns gegebenenfalls in der Posada abholen könnte, was sie dann tatsächlich auch tat. Kurze Zeit später standen wir vor unserem Hüttchen und waren sehr erfreut. Das grosszügige Grundstück liegt etwas ausserhalb des Dorfzentrums. Wir luden unsere Siebensachen aus und Fernanda fuhr uns liebenswerterweise zu einigen Tiendas zum Einkaufen der wichtigsten Sachen. Wein, Fleisch, Milch, Brot und Gemüse...


...zudem brachte sie uns noch in den Himmel de Jamón Crudo, wo wir probierten und kauften.

Wir erkundeten noch etwas die Umgebung, die Flüsschen (Arroyos) vor und hinter dem Grundstück und kamen an diesem Sonntag zum Schluss, dass wohl alle am Wochenende aus der Stadt flüchten und hier auf 1‘600 Meter über Meer Ruhe und Erholung suchen. An den Flüsschen wurde gebadet, gebarbecued, getrunken und gefamiliert - da können Rentenwiese und Greifensee einpacken. Sehr viele sind auch am Campieren, und überall rauchte es und duftete herrlich nach Grill. Auf dem Rückweg sahen wir im Lichte der untergehenden Sonne in der weiten Ferne die schneebedeckten Gipfel der Cordilleras Central. Was für ein Anblick!

Andreas durfte am Abend endlich auf unserer hauseigenen Parilla sein erstes argentinisches Asado machen. Wie ein Profi heizte er ein: auf der Seite wurde nach argentinischer Tradition mit Holz die Glut vorbereitet, welche dann nach und nach unter den Grillrost geschoben wurde. Dieser ist typischerweise sehr tief. Unser Fleisch für Asado (wir hatten keine Ahnung was uns der alte Mann in der Tienda verkauft hatte) gelang herrlich. Wir genossen die Ruhe, die Kühle und den leichten Wind und zum Dessert gab es erst noch wunderbare Duraznos - eingelegte Pfirsiche - die uns Ina, die Partnerin von Emilio - vorbeigebracht hatte. Emilio schaut hier in dieser Cabañas Anlage zum Rechten.

Am nächsten Tag erkundeten wir zu Fuss die Ausläufer der Kordilleren. Wir folgten dem Laufe des Flusses Arroyo Grande, retteten ein kleines schnusiges Babybüsi aus einem tiefen Abfalleimer und badeten zwischendurch in seinen sehr kalten Wassern unsere Wanderfüsse, während auf der anderen Seite am Ufer wohl so gegen fünfzig Geissli so ziemlich alles abmähten, was ihnen zwischen die Beisserchen kam.

Irgendwann, nach fünf bis sechs Kilometern Wandern standen wir vor einem abgefackelten Gebäude - war wohl einmal ein Hotel gewesen. Eine Tafel bei einer Brücke gab die Höhe über Meer mit 1’850 an und so kehrten wir wieder um. Leider gibt es hier kein echtes Wandernetz, es sind alles „einmal-hin-und-zurück“ Wanderungen. Wie meistens in Süd- und Mittelamerika führte der Weg wieder auf dem gleichen Pfad zurück. Trotzdem waren die Hügel und Berge rund um uns beeindruckend. Wieder einmal durften wir eine andere Vegetation entdecken: Pampa, so weit das Auge reichte.

Nach dem Erklimmen der Miradores oberhalb von Manzano Histórico gönnten wir uns Milchkaffees und eine Glacé sowie Churros gefüllt mit Dulce de Leche. Und kurz darauf waren wir zurück in unserem Häuschen. 14,5 Kilometer zeigte das iPhone von Prisca an. Da hatten wir uns eine selbstgemachte Sangria redlich verdient!

Es folgte weitere Feuerkünste von Andreas und Kochkünste von Prisca, obwohl wir die Sangria schon mächtig spürten. Und die Resten des Asado opferten wir den Hunden von Manzano Histórico.

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