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Cartagena de Indias - Silvester 2018/2019

Das Taxi war pünktlich um 8:00 Uhr da und das Frühstücken zuvor im Hostel hatte auch geklappt und war lecker - es hatte nur wenig Verkehr auf den Strassen und so waren wir schon in 30 Minuten am Flughafen. Tatsächlich mussten wir für das vorreservierte offizielle Taxi nur COP 60’000 bezahlen. Die Vorreservation per Mail war zwar etwas umständlich gewesen, aber somit deutlich günstiger als Uber.


Die Schlange der Reisenden war ewig lange. „Es verreist wohl ganz Kolumbien zu Silvester“, dachten wir. Avianca war beim Check-In deutlich speditiver als Copa und so hatten wir schon bald unsere Bordkarten in den Händen und sassen im Flieger.


In Cartagena schnappten wir uns ein offizielles Taxi mit offiziellem Ticket, somit kostete die Fahrt in die Altstadt nur COP 13´400. Gemäss Uber wären es auch rund COP 12‘000 gewesen. Also wären wir nicht günstiger und auch nicht schneller gewesen. Im Hostel Artur (https://arturhostel.com) im Trendviertel Getsemani konnten wir gleich unser kühles Zimmer beziehen.

Nach einer kurzen Siesta machten wir uns auf den Weg durch unsere Nachbarschaft und danach zum Treffpunkt mit Barbara (die Deutsche von unserer Cubareise) und ihrem besten Freund Sven.

Wir setzten uns in ein hübsches kubanisches Strassenkaffe im Viertel namens Santo Domingo, tranken Bier und Cubalibre, Andreas kaufte auch noch richtige Zigarren, und warteten auf die beiden. Dazu gesellte sich Jonny, ein Strassenverkäufer mit schmucken Armbändeli.


Als erstes machte er uns kleine Geschenke, ein Kettchen mit einer Schwarzen Perle oder so ähnlich. Und als dann auch Barbara und Sven eintrafen, gab es natürlich für die Amigos auch eins. Dann ging die Präsentation der Armbänder los und wir feilschten fleissig mit ihm. Happy mit den neuen Armbändern bestellten wir noch eine Runde Cubalibre und kleine Häppchen. Zufällig gesellte sich ein weiteres Päärchen an unseren Tisch, und voilà: Zwei Schweizer, die Ruth und der Patrick aus Luzern. Kurze Zeit später trafen Helga und Michael ein, ein deutsches Paar, welches Barbara und Sven auf dem Lost City Track kennengelernt hatten. 


Wir liessen die Schweizer zurück und machten uns zu sechst auf die Suche nach einem  Restaurant. Wohl kein einfaches Unterfangen an Silvester. Nach einem Bierchen im Park waren wir uns einig, das argentinische Restaurant aufzusuchen, in welchem Prisca bereits vor drei Jahren war. Dieses trägt den selben Namen wie dasjenige in Panama: Marzola (https://instagram.com/marzola_parrilla/). Als wir um 21 Uhr ankamen, war die Schlange riesig. Prisca entschloss sich, an den Leuten vorbei zu gehen und zu fragen, wie lange wir warten müssten. Und das ging so: „Guten Abend, entschuldigen Sie bitte, wir sind zu sechst und wollten wissen, wie lange wir warten müssen. Wir waren ja bereits in Panama in ihrem Lokal und sind deshalb extra her gekommen“. Nach den Worten Panama, drehte sich der Typ hinter der Dame um und siehe da, es war Gustavo, der Inhaber, mit welchem sich Prisca auch bereits in Panama unterhalten hatte. Und schon sassen wir am Tisch und genossen feines Fleisch und tollen Wein im wiederum sehr originellen Ambiente.

Weiter ging‘s ins KGB, eine Bar, welche ebenfalls Gustavo gehört. Einer im alten Jahr geht noch, haben wir uns gedacht und ’ne Runde Cubalibre bestellt. Es kamen dann jeweils Halbliter Gläser. Na dann... Prost und weg damit. Danach schlenderten wir - mit einem Tänzchen auf der Strasse dazwischen - zum Tor in der Altstadt beim Torre de la Reloj, um mit tausenden Menschen das neue Jahr zu begrüssen. Es gab sogar ein kleines Feuerwerk.

Kurz danach war für uns genug gefeiert und wir spazierten gemütlich in unser Hostel zurück.


Das 2019 begann mit leichten Haarwurzelschmerzen. So kaufte Prisca auf der Strasse Saft, Wasser und zwei Empanadas. Danach ging's langsam bergauf und wir verabredeten uns mit Barbara und Sven, um das Castillo San Filipe zu besuchen. Beeindruckt vom Fort und noch beflügelt von gestern, machten wir ein paar sehr lustige Bilder und amüsierten uns ob der beiden Männer, die sieben Anläufe benötigten, um die Flagge zu wechseln. Ob die wohl für ihren ersten Auftritt als Comedians übten? Uns war zu Beginn unseres Besuchs schon aufgefallen, dass die alte Flagge ordentlich zerrissen war und für das neue Jahr eine neue her musste.

Nach und nach kam der Hunger und wir spazierten ins Quartier Getsemani zurück. Wir kauften von zwei netten Ladies einen kolumbianischen Chorizo mit einem Maiskuchen zum Teilen. Muy lecker und muy fettig! Wir schlenderten gemütlich zum Café Gato Negro vor unserer Tür und beschlossen da, nach El Laguita zum Strand Boca Grande zu fahren, kostet ca. COP 8000.

Es windete zünftig und die Strömung war sehr stark, und das Wasser einfach herrlich. Zur Abwechslung war der feine Sand am Strand ganz dunkel. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir mit hunderten anderen, die die selbe Idee hatten, auf der Stadtmauer angekommen.

Im Anschluss checkten wir die kleine Tapas Bar - La Tapería (https://website--540100950642636773621-restaurant.negocio.site) aus, in der Andreas später zu Abend essen wollte. Hübsch, aber nur drei Tische und keine Reservation möglich. Der Besitzer meinte, wir sollten einfach vorbeikommen und er würde uns für die 30-minütige Wartezeit dann ein paar Drinks vor der Tür servieren. „Das ist ein Plan“, dachten wir und gingen zurück in unsere Logen um zu duschen, zu reläxen und um uns umzuziehen.


Als wir zurück beim Restaurant waren, war dieses bereits voll und vor uns warteten noch ein Päärchen sowie eine indische Grossfamilie. Wir bestellen eine Karaffe Sangria und warteten geduldig. Nach einer Stunde und 15 Minuten rückten wir auf und waren endlich die nächsten in der Reihe. Im Lokal sass schon länger eine 4-köpfige Familie. Also eigentlich waren die schon da, als wir angekommen waren. Alle töggelten auf ihren Handys herum. Die Gläser waren leer und kein Essen in Sicht und so dachten wir, die gehen sicher gleich. 

Wir hatten Hunger und die Sangria neigte sich dem Ende zu. Aber keiner ging. Nach weiteren 20 Minuten fragten wir den Besitzer, wie lange wir noch warten müssten. Er wusste es nicht, denn er würde niemanden auffordern, sein Lokal zu verlassen. Er vertröstete lieber wartende Gäste mit falschen Versprechen.


Wir bestellten zur Besänftigung unserer Mägen zwei Empanadas und warteten weiter. Sehr ungeduldig. Eine halbe Stunde später riss uns der Geduldsfaden, Prisca betrat erneut das Lokal bestellte in sehr forschem Ton und mit vernichtendem Blick in Richtung der Handyfamilie die Rechnung. Die Frau des Besitzers machte ein paar abschätzige Bemerkungen, worauf Prisca ebenfalls ruppig antwortete und die Mutter der Handy Familie rauskam. Nachdem sich auch Barbara noch in die Diskussion einbrachte und einem Wortgefecht ohne Gewinner traf schon unsere Rechnung nach nicht einmal zwei Minuten ein. Und die Familie wartete bereits seit einer Stunde auf die Rechnung. Sagten die. Really!?!


So suchten wir mal wieder ein Restaurant. Wir gingen kreuz und quer durch die Altstadt, bis wir die Perle (https://bestrestaurantsincolombia.com/es/restaurant-colombia/la-perla-cartagena.html ) fanden! Um kurz nach zehn Uhr wurden wir freundlich empfangen und zwischen den reservierten Tischen fand sich ein Plätzchen für uns hungrige Seelen. Es duftete herrlich und die Teller, welche an uns vorbei getragen wurden, sahen wunderschön aus. Wir bestellten Tuna, Lachs und Rindsmedaillons und eine Flasche Hauswein, um unsere Nerven zu beruhigen. Uns wurden mehrmals warme Brötchen mit Olivenöl-Balsamico zum Tunken gebracht. Wir sahen wohl ausgemergelt aus!

Die Hauptspeisen waren ein Gedicht und das Dessert im Anschluss ebenfalls. Zudem hatten sie im La Perla auch richtig geilen Espresso und dies alles erst noch zu vernünftigen Preisen. Wir beschlossen sogleich und ohne zögern für den nächsten Abend zu reservieren.


Nach einem kleinen Absacker in einer Strassen-Cocktailbar fielen wir müde und wieder mit der Welt zufrieden ins Bett.

Am nächsten Tag erkundeten wir die Altstadt und besuchten das historische Museum, welches früher das Inquisitions Gericht war. Ein ganz düsteres Kapitel der katholischen Kirche. Beim Verlassen des Museums stiessen wir auf Barbara und Sven und machten uns wieder einmal gemeinsam auf die Suche nach einer Lokalität für das Mittagessen.

Beim dritten Restaurant, dem La Picúa (http://www.restaurantelapicua.com) klappte es dann schliesslich und es war ein weiteres kulinarisches Highlight und eine Symphonie des guten Geschmackes, der Gerüche und sehr schön angerichtet.

Andreas und ich beendeten unsere Stadttour und machten dann Siesta. Wir trafen uns später zu Cocktails auf der Plaza de la Trinidad in unserem Viertel, bevor wir uns wieder zur Perle aufmachten. Auch am zweiten Abend wurden wir herzlich begrüsst und die bestellten Gerichte waren wiederum vorzüglich! Zum Glück hatten wir dieses Mal reserviert. Es war ausgebucht.

Auf das Dessert verzichteten wir und nahmen stattdessen einen Schlummi im Café del Mar (http://cafedelmarcartagena.com.co) auf der Stadtmauer. Um zwei Uhr fielen wir ins Bett.

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