Der Flug von San José de Cabos nach Mexico City ging um 09:15, und so ging es für Ana Laura, die zwei Chicas und uns einmal mehr sehr früh los. Bis zum Einchecken in Mexico für den Weiterflug nach Panama City lief alles wie am Schnürchen. Wir wurden kurz vor dem Boarding aufgerufen. Am Gate meinte der Herr am Schalter, wir sollten doch bitte das Ticket für die Weiterreise bzw. ausreise aus Panama zeigen. „Jetzt hör aber uf“, dachten wir beide und meinten, es sei ein Scherz. Wir wussten natürlich, dass es an der Grenze sein kann, dass man so was wie ein Busbillett oder ähnlich verlangt. „Wir gehen zu Fuss über die Grenze nach Costa Rica“, funktionierte nicht. Also suchten wir halt nach Flügen für ein schönes Land nach Panama, und dachten, die Bestätigung des Fluges vor der Bezahlung würde reichen. Funktionierte auch nicht. Und so entschieden wir spontan und ohne jegliche Einwirkung von Dritten, unsere Reise nach Panama am 28.12. und zur Feier des neuen Jahres in Medellín fortzusetzen.
In Panama am Flughafen wollten wir es Jacqueline gleichtun, und für fünfzehn Dollar am Sonntagabend vom Airport in die Stadt fahren. Wir fanden dann jemanden für $25, günstiger war unmöglich, denn es herrschte so viel Betrieb. J hatte es am Sonntagmorgen leichter, da sie um sechs Uhr ankam und so ziemlich die einzige war am Flughafen.
Wir trafen uns schliesslich im Hostel „El Machico“ am Pool und hatten uns sehr über das Wiedersehen gefreut.
Nach dem Frühstück ging´s zu den „Miraflores Locks“, dass heisst, zum zu den Pazifikschleusen vom Panamakanal. Mit Uber kostete dies nur $10. Wobei hier zu erwähnen ist, dass wir beim ersten Fahrer nicht eingestiegen waren, da dieser nicht im bei Uber registrierten Fahrzeug und mit der passenden Kontrollschildnummer vorgefahren war. Zügig waren wir im Besuchercenter und erfuhren auch gleich, dass das nächste Schiff erst um 15:30 Uhr wieder durch die Schleusen fahren würde. Doof... Jänu, wir waren noch im Hotel vorgewarnt worden und hatten als Alternative bereits geplant, in einen Naturpark in der Nähe zu gehen. Wir buchten ein weiteres Uber Taxi für diese Fahrt, und nachdem wir nach einem Kilometer und zwanzig Minuten Im-Stau-Stehen nicht mehr an eine Ankunft im Park glaubten, kehrten wir zum Kanal zurück. Bis zum nächsten Schiff vertrieben wir uns die Zeit mit dem Besuch im sehr unterhaltsam gestalteten Museum im Besucherzentrum. Im Gegensatz zum Film ist die Ausstellung den mit $20 eher hohen Eintrittspreis wert.
Und dann ging es los: Zuerst passierte ein kleineres Kreuzfahrtschiff den Kanal und danach ein grosser Russischer Tanker, dessen Inhalt bis heute unbekannt ist. Die Schiffe benötigen für die achtzig Kilometer vom Atlantik zum Pazifik acht Stunden und überwinden in den Schleusen jeweils einen Höhenunterschied von 26 Metern. Die neuen Schleusen sind 55 Meter breit, die alten 33 Meter, und so können im neuen Kanal noch viel grössere Schiffe durchgeschleust werden. Wir sahen zum Beispiel einen riesigen Containerfrachter, der mehr als 8´000 Container in Standardgrösse laden kann.
Begeistert vom auf und runter der Schiffe in der Schleuse machten wir uns vor dem Eindunkeln auf den Rückweg in die Stadt. Wir brauchten doppelt so lange, in Panama City geht zur Hauptverkehrszeit voll die Post ab und wir steckten mit unserem Uber Taxi #3 an diesem Tag mittendrin. Das gute bei Uber in diesem Fall: die Taxiuhr läuft nicht mit und so bezahlten wir gleichviel wie für die Hinfahrt.
Den erlebnisreichen Tag liessen wir mit einem Spaziergang in die sehr schöne Altstadt ausklingen. Über den Malecon gelanten wir zum Fischmarkt. Es benötigte einige Überzeugungsarbeit, dass uns eines der Restaurants eines ihrer Menüs para llevar mitgaben. Wir verspiesen die Ceviche als Apérohäppchen in Plátano Körbchen im Gehen und nach dem Rundgang durch die Gassen des Casco Viejo fanden wir auf der Dachterrasse eines Hotel/Restaurants einen tollen Tisch mit Aussicht auf die Skyline von Panama City. Des Essen, als es dann endlich kam, war lecker. Ohne Vorspeise wären es auch etwas gar kleine Portionen gewesen.
Panama City ist deutlich teurer als die letzten Destinationen. Diese Umstellung viel uns nicht ganz leicht, auch wenn Prisca dies von ihrem ersten Besuch vor drei Jahren bereits kannte. Nach dem Abstecher in eine lebhafte Stadt freuten wir uns nun auf den Atlantik und die Karibikseite von Panama. Etwas weniger Freude hatten wir an der kurzen Nacht, die uns bevorstand. Wir stellten die Wecker auf 4:45 Uhr und schliefen zügig ein.
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