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Cabo San Luca

Vor zwölf Jahren hatten wir Ana Laura in Mexico zum letzten Mal gesehen. Umso mehr freuten wir uns auf sie, Ponchito (Alfonso, ihr Mann) und die zwei Mädchen, die wir noch nie gesehen hatten. Warme Luft hiess uns am Ausgang des Flughafens in San José de Cabos entgegen, als wir aus der Halle ins freie traten. Die beiden holten uns direkt am Flughafen ab, was für ein Service. Nach einem feinen Lunch in einem mexikanischen Restaurant ging‘s zu unserem Zuhause für die nächsten vier Tage. Die Familie lebt aktuell in einer Residenz, mit Pool vor dem Eingang und Aussicht auf den Arco, dem Wahrzeichen von Cabo San Luca.

Am Abend besuchten wir ein Konzert der Schule der beiden Kids. Ort des Geschehens war ein sehr schickes Hotel. „Schöner Moment“, dachte Andreas, und bügelte sein Hemd, um dem Anlass entsprechend gekleidet zu sein. Am Anlass trafen wir auch fünf von acht Geschwister von Ana Laura: Juan, Ramon, Mari-Carmen, Monica und Gaby.

Der folgende Tag war voll und ganz dem Vorhaben Wäschewaschen und Umgebung kennenlernen gewidmet. Wir besuchten die neuen Apartments der Familie und eine Parzelle, mit schöner Aussicht auf den Pazifik. Auf dem Grundstück steht ein verlassenes Haus, dass einmal von der Familie bewohnt worden war. Nachdem sie ausgezogen waren, wurde alles geklaut. ALLES! Türen, Fenster, Elektroinstallationen, Wasserleitungen... Am Abend besuchten wir die Altstadt von San José, der Ort in der Nähe des Flughafens. Dieses Städtchen ist beliebt bei Touristen, die es lieber ruhig mögen. Rund um den Hauptplatz bei der Kirche gibt es somit auch keine lauten Bars, sondern Art Galleries und gemütliche Kaffees. Zusammen mit einigen Geschwistern von Ana assen wir auf der Terrasse hoch über dem Platz eine (teure) Kleinigkeit.

Da man rund um den Arco Tauchen kann, organisierte Ponchito für uns zwei Tauchgänge über einen Kollegen. So waren wir am nächsten Morgen um halb neun listo für das Tauchen zu den Cascatas de arena und mit den Californian Seelions. Und die Sandfälle waren auf unserem ersten Tauchgang auch tatsächlich aktiv! Auf rund 26 Metern Tiefe konnten wir beobachten, wie der Sand in den Abgrund rutschte. An dieser Stelle geht es so gegen tausend Meter mehr oder weniger senkrecht in die Tiefe. Jacques Cousteau hatte dieses Naturschauspiel ursprünglich entdeckt. Der Sand wird von der starken Strömung des Meeres an die Klippen gedrückt und rutscht dort dann gleich einem Wasserfall ab. Nicht immer ist das Schauspiel zu beobachten, da nicht immer genügend Sand angespült wird. Vorbei an schönen Korallen, Steinfischen und zwei eng umschlungenen Nuddies ging‘s zurück an die Oberfläche.

Nach der Oberflächenpause tauchten wir wieder unter, diesmal um durch einen engen Kanal mit viel Swell und Strömung zu tauchen. Und über uns: Putzige Seelöwen! Da Andreas eine Schraube zum Befestigen der GoPro Kamera vergessen hatte, konnten wir dies alles nicht filmen. Dafür machte der Fotograph des Divecenters Foto- und Videoaufnahmen, welche diesen schönen Moment für uns festhalten werden.

Am Nachmittag luden wir - glücklich über eine schnelle Internetverbindung - Fotos und Videos rauf und polierten den Blog auf Hochglanz. Danach ging es zum Firmenfest der Unternehmung der Brüder von Ana Laura und später hauten wir in Cabo San Luca im Vergnügungsviertel am Hafen auf den Putz. Das heisst: Alle ausser Andreas, der vor lauter Müdigkeit beinahe vom Stuhl viel. Wir starteten im Cabo Wabo, nahmen eins in einer kleinen unauffälligen Bar, gingen weiter zum Nowhere und dann ins Squid. Cabo ist im Gegensatz zu San José der Ort um voll abzugehen. Wer will, kann sich auch alle Arten von Drogen reinpfeifen. Wir wurden viele Male diesbezüglich angequatscht, was sehr nervig war. Im letzten Partytempel wurde Andreas langsam wieder munter. Genau im richtigen Moment, um uns sicher im Auto zur Residenz zurückzufahren.

Unseren letzen Tag am südlichsten Punkt der Baja California verbrachten wir gemütlich am Strand Playa del Chileno. Wir badeten im kühlen Meer, jonglierten, flipperten Steine über das Wasser, tanzten, nahmen den einen oder Schluck Bier und Weisswein und blieben bis es dunkel wurde. Was für ein schöner und gemütlicher Ort.

Zum Abendessen kamen wieder viele Geschwister bei Ana zusammen. Was für ein Familienzusammenhalt! Wir kochten für alle muy leckerere Pasta al Salmone und Prisca zauberte eine Apfelbisquitroulade. Die Familie drohte uns danach, uns als leibeigene Köche in der Wohnung auf Lebzeiten festzuhalten. Naja, es gibt schlimmeres, aber wir mussten trotzdem noch für den nächsten Tag packen, denn die Reise geht weiter. Und zwar nach Panama.

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