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Los Mochis - Creel y la barranca del cobre

Da wir länger als ursprünglich angedacht in San Cris blieben, hatten wir uns entschieden, Oaxca und Puerto Escondido sowie auch Palenque auszulassen beziehungsweise für eine andere Reise übrig zu lassen, und einen Flug nach Los Mochis zu nehmen. Von da würden wir mit dem El Chepe (der letzte noch kommerzielle Passagierzug in Mexico) durch die Kupferschlucht nach Creel fahren.

 

In Los Mochis angekommen, liessen wir uns von einem Taxi zu unserem Airbnb Loft chauffieren. Nach drei Mal Rücksprache mit der Zentrale und unseren Hosts hatten wir unsere Bleibe dann auch gefunden. Wir verabredeten uns sogleich mit dem Fahrer für den nächsten Morgen um 05.00 Uhr, denn der Zug sollte bereits um 06.00 Uhr losfahren.

 

Unser Studio mit kleiner Küche schrie förmlich nach selber kochen. Gleich um die Ecke hatte es einen kleinen Laden mit integrierter Metzgerei. Wir kauften alles für das Abendessen und für die bevorstehende 10-stündige Zugreise. Andreas räucherte das Appartement mit dem Fleischgebrate und Prisca lieh sich den Flaschenöffner für den chilenischen Merlot bei den Nachbarn aus. 

Ins Bett gingen wir nicht allzu spät und waren froh über die geschenkte Stunde mit dem Zeitunterschied zu San Cris.


Pünktlich mit dem Sonnenaufgang fuhr der Zug los. Das Ticket für 1060 Pesos pro Person hatten  wir schliesslich direkt im Zug kaufen können. Nachdem Andreas bereits über eine halbe Stunde angestanden war und die Verantwortlichen gemerkt hatten, dass sie mit einem geöffneten Schalter und dieser Menge von Menschen bis zur Abfahrt nicht fertig werden würden.


Die Zugfahrt war zwar lange, aber unglaublich schön und begann mit einem wunderbaren Sonnenaufgang. Sie führte uns durch verschiedene Landschaften mit viel Grün, Tälern, Flüssen, Felsen, Wasserfällen - bis Chihuahua sind es total 37 Brücken und 86 Tunnels und der Zug fuhr hoch bis auf 2´435 M.ü.M. Aber seht selbst.

Ach ja, für das nächste Mal, sollten wir den El Chepe nochmals nehmen, nehmen auch wir wie die Einheimischen eine Wolldecke mit, denn es war sehr sehr kalt im Zug!


Gegen 16.30 Uhr waren wir im verschlafenen Örtchen Creel angekommen und ein paar Minuten später hatten wir unsere Unterkunft „La Troja de Adobe“ gefunden - und es war kaaaaaalt!!! Wir pufften uns im Dachzimmer ein und machten uns auf zur Hauptstrasse, um ein Restaurant für das Abendessen zu finden. Einmal hoch und runter, endeten wir im Restaurant „Lupita“, welches wir am Anfang unseres Rundganges gesehen hatten. Mit vollen Bäuchen zottelten wir zum Kaffee „Kinos‘s“, welches wir bereits beim Einbiegen in die Strasse gesehen hatten. Auf einer Tafel konnten wir ablesen, dass es bereits minus zwei Grad kalt war. 


Giulliermo, der Inhaber, erklärte uns noch kurz den kleinen Gasofen und kurz darauf gingen wir auch schon zu Bett, denn am nächsten Tag wollten wir wandern.


Geschlafen hatten wir wunderbar. Es war das bisher bequemste Bett, in dem wir die letzten Monate geschlafen hatten. Nach dem selbst gekauften Frühstück und Kaffee in der Troja, zeichnete uns Giulliermo einen kleinen Plan für die Wanderroute. Wir stiefelten gut eingepackt in Skiunterwäsche bei winterlichen null Grad los. Aus dem Städtchen hinaus, am Friedhof vorbei zum Eingang des Parks. Das Land gehört immer noch den Indigenen, welche eine Gebühr von 40 Peso pro Person verlangten.

Als erstes besuchten wir das Valle de los Hongos. Dies sind 2000 Jahre alte natürliche Felsformationen, die aussehen wie Pilze. Andreas kaufte als Dankeschön für die Fotos der Verkaufsstände zwei Holzlöffel.

Danach spazierten wir hinüber zum Valle de las Ranas - Frosch Tal.

Ganz in der Nähe befindet sich die Kirche und Mission San Ignazio, wo die Katholizierung der indigenen Bevölkerung in dieser Region begann. 

Danach wanderten wir entlang eines kleinen Weges durch wunderschöne Pinienwälder gespickt mit weiteren markanten Felsen und Steinformationen zum Lago Arareco. Guliermo hatte uns empfohlen, um den See zu wandern, was wir auch taten. Nach einer ersten kurzen Pause am See, neben den wenigen Überbleibseln eines Hauses, erreichten wir den Eingang eines Campingplatzes - ausser einer süssen Hündin war da niemand. Die Hündin mit Wolf-Einschlag entschloss sich spontan, uns zu begleiten.

Unterbrochen von Fotostops und für den Mittagshalt umrundeten wir den See im Gegenuhrzeigersinn. Die Gegend, vor allem die unzähligen Felsformationen, haben etwas für sich.

Als wir wieder beim Ausgangspunkt unserer Wanderung am nordöstlichen Ende des Sees angekommen waren, sahen wir uns an und fragten uns, ob wir vielleicht nicht doch noch das Valle de los Monjes anhängen wollten. Nach kurzer Hochrechnung entschieden wir uns, die zwei zusätzlichen Stunden hin- und zurück in Angriff zu nehmen.


Unterwegs schloss sich uns noch ein zweiter Hund an. Schon von weitem sahen wir die Felsformationen in der späten Nachmittagssonne leuchten, und wir gingen gleich nochmals etwas schneller. Der Eintritt kostete nochmals 15 Pesos pro Person. Als wir vor diesen durch die Kräfte der Natur geschaffenen riesigen, bis fünfzig Meter hohen Steinkolossen standen, waren wir einmal mehr sprachlos und tief berührt.

Den Weg zurück schafften wir kurz nach Sonnenuntergang. Wir nahmen die letzten farbigen Strahlen, welche die Sonne auf die umliegenden Berge warf, als Erinnerung mit zurück nach Creel. An diesem Tag hatten wir beinahe 28 Kilometer zurückgelegt. Soweit waren wir noch nie zusammen gewandert.

Zurück in der Troja freuten wir uns auf die heisse Dusche, tranken unseren letzten Schluck Rotwein, ein Überbleibsel aus Los Mochis. Müde suchten wir ein Restaurant, assen etwas kleines, gönnten uns einen weiteren Kaffee bei Kino‘s und gingen wiederum früh zu Bett.


Am zweiten Tag in Creel machten wir nichts ausser frühstücken, Kaffe bei Kino‘s und Blog schreiben. Gleichzeitig unterhielten wir uns mit Jim, ein Ami-Aussteiger der irgendwo 30 km weg in einer Community wohnt und für zwei Tage auf die Troja aufpasste, und versuchten vergeblich unsere Fotos in die Cloud hochzuladen, bis es Zeit für den Bus nach Chihuahua war.

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Kommentare: 1
  • #1

    Renzo Paredi (Samstag, 15 Dezember 2018 00:33)

    Schöni Fotos Danke